Archiv der Kategorie: Projekte

Kulturaustausch 2013 in der Provinz Henan

Ein Bericht vom Kulturaustausch, der im Frühjahr 2013 von der Bambuspforte organisiert wurde:

Einen Monat lang ließ ich die Arbeit als Online-Redakteurin ruhen und war im fernen China unterwegs. Als Teil einer 13-köpfigen Delegation von Berlinern, Tschechen und Österreichern zum Zwecke des Kulturaustauschs bereisten wir die ostchinesische Provinz Henan und sammelten viele unvergessliche Eindrücke in einem Land voller Widersprüche. Ermöglicht wurde diese Reise durch unseren Verein Bambuspforte e.V.

Von Stadt zu Stadt unterwegs, trafen wir zahlreiche lokale Schriftsteller, Filmemacher, Funktionäre und Geschäftsleute. Jeden Tag ging es zu Sehenswürdigkeiten wie Kaisergräbern, Tempeln oder Grotten mit tausenden buddhistischen Skulpturen. Vor 700 begeisterten Studenten der Universität in Nanyang hielten wir Vorträge und genossen bei zahlreichen Einladungen die vielfältige und fantastische Küche Henans.

Longmen-Grotten
Die Longmen-Grotten beherbergen tausende Buddha-Statuen. Foto: A. Wispler

Die Provinz Henan

Die bevölkerungsreiche und von der Landwirtschaft geprägte Provinz hat mehr Einwohner als Deutschland. Für China eher mittelmäßige Großstädte wie Zhengzhou, Luoyang oder Nanyang kommen auf 8 bis 10 Millionen Einwohner. Trotzdem sieht man hier kaum je eine „Langnase“, wie Europäer genannt werden. Überall wurden wir deshalb bestaunt, fotografiert und auch von Fernsehteams gefilmt. Die Menschen waren immer gastfreundlich, herzlich und neugierig – und vor allem sehr stolz auf ihre Jahrtausende alte Kultur, die hier am Gelben Fluss zu ihrer ersten Blüte gelangte.

Lang der Widersprüche

Im wahrsten Sinne atemberaubend waren für uns die überall sichtbaren Umweltprobleme. Ein Mix aus natürlichem Dunst, Autoabgasen und dem Rauch aus Kohlekraftwerken und den vielen Kohleöfen ließ kaum die Sonne durch. Neben sauberen und solarbetriebenen Musterkommunen besuchten wir auch eine Stadt, in der der Müll anscheinend einfach auf die Straße geworfen und verbrannt wird, hoffentlich eine Ausnahme.

Überall entstehen neue Wolkenkratzer und gigantische Autobahnprojekte. Gleichzeitig pflügen die Bauern noch mit Maultieren und Ochsen ihre kleinen Felder. Abenteuerliche, selbst gebaute Vehikel werden zum Transport gefährlich schwankender Türme von Waren und Material oder ganzen Familien eingesetzt. Zur gleichen Zeit fährt der Hochgeschwindigkeitszug mit 300 Stundenkilometern und routiniertem Service. Wäsche oder Lebensmittel werden auf dem Lande noch im Fluss gewaschen. In der Garküche an der Straßenecke gibt es für einige Cents leckeres und frisches Essen. Im Luxusrestaurant dagegen werden die raffiniertesten Speisen serviert, lässt ein Heer von Bedienungspersonal keinen Wunsch unerfüllt.

Neue Blickwinkel

Im Anschluss an den offiziellen Kulturaustausch besuchten wir im kleineren Kreis noch Xi’an mit der berühmten Terrakottaarmee und natürlich Peking mit der Verbotenen Stadt und der Großen Mauer. Erst wenn man selbst vor diesen Weltwundern steht, bekommt man ein Gefühl dafür, welche Macht und welchen Gestaltungswillen die Herrscher im alten China ausübten.

Im größten Land der Erde unterwegs zu sein und zu sehen, wie die Menschen in China ihre alte Kultur und neueste Errungenschaften in Einklang bringen, war eine eine ganz besondere Erfahrung, die unseren Blick relativiert und und uns klar gemacht hat: Berlin ist nur ein kleiner und relativ entspannter Fleck auf der Landkarte – und es ist wirklich schön, wieder da zu sein.

Anne Wispler (zuerst veröffentlicht am 30.4.2013 auf www.sparrplatz-quartier.de

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2017

Chinesisches Kulturfestival Berlin 2017

In Zusammenarbeit mit dem „Asien-Pazifik Forum Berlin“ veranstaltet Bambuspforte e.V. in diesem Jahr zum fünften Mal das Chinesische Kulturfestival Berlin. Unter dem Motto „Aufbruch der vierten Wand“ haben vier professionelle Musik- und Theatergruppen aus der Volksrepublik China im Admiralspalast und in der Heilig-Kreuz-Kirche ihr abwechslungsreiches Programm präsentiert.

„Die vierte Wand“ ist ein wichtiger Begriff in der Theaterwissenschaft. Er bezeichnet die imaginäre Wand, die sich zwischen Bühne und Publikum befindet. Während des diesjährigen Kulturfestivals soll sich diesem Thema unter interkulturellen Vorzeichen gewidmet werden. Wo verorten wir eigentlich die „Wand“ zwischen unseren Kulturen? Wie gelingt es, dass sich die eine Kultur der anderen Kultur verständlich vorstellen kann? Wie also könnte die imaginäre Wand zwischen den Kulturen durchbrochen werden? Während des Festivals sollen diese Fragen erste Antworten finden.

2016

Chinesisches Kulturfestival Berlin 2016

Vom 18.08.2016 – 11.09.2016 veranstaltet die Bambuspforte Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen Kulturaustausch e.V. das 4. Chinesische Kulturfestival Berlin. Hierzu werden wieder zahlreiche Künstler aus China anreisen und in verschiedensten Veranstaltungsformen ein kleines Stück chinesischer Kultur nach Deutschland bringen. Unter dem Motto „New Traditions“ bietet das Chinesische Kulturfestival Berlin in diesem Jahr eine einzigartige Plattform, um sowohl Besuchern als auch Bewohnern der Hauptstadt die neuen Trends und Facetten traditioneller chinesischer Kunst und Kultur aufzuzeigen und näherzubringen.

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Kunstfestival mit chinesischen und deutschen Jugendlichen

Schriftzeichen malen mit Jiafei

2015

Chinesisches Kulturfestival Berlin 2015

Ein Sprichwort der Maidu-Indianer besagt: „Am Anfang gab Gott jedem Volk einen Tontopf und aus diesem Topf schöpfen die Menschen ihr Leben. “Das 3. Chinesische Kulturfestival Berlin möchte sich dieser Frage annehmen und ihr mit Ihnen gemeinsam auf den Grund gehen. Während des diesjährigen Kulturfestivals ist „China“ nicht mehr nur ein Label, um etwas als exotisch zu vermarkten oder ein politisches Schlagwort. China, das sind in erster Linie die Menschen, die dort leben und deren Geschichten. Uns interessieren ihre Kultur und ihre Traditionen.

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Chinesische Tuschemalerei des Kulturgebiets Chu

Die chinesische Provinz Hubei ist sowohl Geburtsstätte der alten chinesischen „Chu-Kultur“ als auch der Yangtse-Kultur. Die chinesische Hochkultur gehört zu den ältesten Zivilisationen der Welt, belegt durch eine mehr als fünftausend jährige Geschichtsschreibung. In ihrer Frühzeit ist die chinesische Zivilisation aus der Verschmelzung der Kulturen entlang zweier großer Ströme, des Gelben Flusses (Huang He) und des Yangtse (Chang Jiang), hervorgegangen…

YoungVoicesBrandenburg_China_Xuzhou

Die China-Tour 2015 von Young Voices Brandenburg

Die besten Nachwuchssänger Berlins und Brandenburgs, der Landesjugendjazzchor „Young Voices Brandenburg“ unter der Leitung von Prof. Marc Secara hat vom 10.-24.03.2015 ihre Tournee durch die Volksrepublik China erfolgreich durchgeführt. 8 Konzerte in 15 Tagen vor ca. 4000 Gästen ist die Bilanz dieser sehr erfolgreichen Gastspielreise.

2014

Chinesisches Kulturfestival Berlin 2014

Zur goldenen Herbstzeit brachte die Bambuspforte Gesellschaft wieder einmal eine Flut an chinesischer Kultur nach Berlin. Das Kulturfestival vermochte es beim deutschen Publikum einige wunderschöne Impressionen zu hinterlassen und sowohl der Gesellschaft als auch den am Festival teilnehmenden Künstlern wurde eine Menge Aufmerksamkeit und guter Wille entgegengebracht…

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2013

Chinesisches Kulturfestival Berlin 2013

Zusammen mit der Bundestagswahl ging am 22.09.2013 auch das fünftägige erste Chinesische Kulturfestival Berlin zu ende. Unter dem Motto „Kultur ist ein Band, sie verbindet dich und mich über eurasischen Kontinent hinweg“, hat der Veranstalter zum deutsch-chinesischen Kulturaustausch in Berlin beigetragen und dem deutschen Publikum ein wunderschönes, freundliches Kulturfestival präsentiert, das von den Besuchern hochgelobt wurde…

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Kulturaustausch 2013 in der Provinz Henan

Einen Monat lang ließ ich die Arbeit als Online-Redakteurin ruhen und war im fernen China unterwegs. Als Teil einer 13-köpfigen Delegation von Berlinern, Tschechen und Österreichern zum Zwecke des Kulturaustauschs bereisten wir die ostchinesische Provinz Henan und sammelten viele unvergessliche Eindrücke in einem Land voller Widersprüche. Ermöglicht wurde diese Reise durch unseren Verein Bambuspforte e.V. …

Chinesisches Kulturfestival Berlin 2013

Erfolgreiche Vollendung des ersten chinesischen Kulturfestivals

Kultur ist Verbundenheit, sie verbindet dich und mich, überwindet Staatsangehörigkeiten, und lässt Menschen zusammen kommen.

(Berlin, 23.09.2013) Zusammen mit der Bundestagswahl ging am 22.09.2013 auch das fünftägige erste Chinesische Kulturfestival Berlin zu ende. Unter dem Motto „Kultur ist ein Band, sie verbindet dich und mich über eurasischen Kontinent hinweg“, hat der Veranstalter zum deutsch-chinesischen Kulturaustausch in Berlin beigetragen und dem deutschen Publikum ein wunderschönes, freundliches Kulturfestival präsentiert, das von den Besuchern hochgelobt wurde.

Diverse multi-kulturelle Interpretationen der Eröffnungsfeier

Die Eröffnungsfeier des Kulturfestivals am 18.09. am Potsdamer Platz in Berlin war ein herrliches Debüt. Von zeitgenössischen Gemälden, über chinesische Chormusik, bis zu erlesenem Essen, bei der Eröffnungsfeier des Festivals zeigten sich die vielfältigen Formen der chinesischen Kultur. Es waren ca. 200 Gäste aus Politik und Kultur aus China und Deutschland eingeladen.

Um 16 Uhr begann mit der Vernissage der Kunstausstellung „Ferner Osten 10 +1“ die Eröffnungsfeier in der Berliner Freiheit. Die Ausstellung zeigt elf akademische Maler des zeitgenössischen Chinas mit verschiedensten Kunststilen. Nach der Eröffnung wurden die Gäste zum Ballsaal des Hotels Ritz-Carlton Berlin geleitet, wo das Abendprogramm der Eröffnungsfeier stattfand. Im Laufe des Abends wurden von Wolfram Wickert, Vorsitzende der Bambuspforte Gesellschaft Berlin e.V., Matthias Biermann, Referent für chinesische Kultur und Kunst vom Deutschen Auswärtigen Amt, CHEN Jianyang, Leiter des Chinesischen Kulturzentrums Berlin, HE Yinong, Direktorin des Nanjing Municipal Bureau of Culture, Broadcasting Television, Press & Publication , sowie QIN Yuefeng, Vertreter der Deutschen Lufthansa AG, Reden gehalten. Der Chor des Arbeitsverband Nanjing, der Chor der Shanghai Jiao Tong Universität und bekannte Berliner Künstlerinnen und Künstler traten nacheinander auf.

Klassischer Chorgesang, traditionelle Musik- und Tanz-Performances und andere Darbietungen ließen die Entfernung zwischen Deutschland und China kleiner werden. Anschließend konnten die Gäste sich unterhalten, anstoßen, austauschen und das exquisite Buffet genießen.

Wohlklingender Gesang öffnet einen Weg ins ferne China!

Am 19.09. um 20 Uhr gab der Arbeiterchor Nanjing in der Heilig-Kreuz Kirche Berlin das Konzert „Nanjing trifft Berlin“. Der Arbeiterchor aus Nanjing, Provinz Jiangsu, ist eine der ältesten Gesangvereine. In der schönen Heilig-Kreuz Kirche interpretierten sie nicht nur traditionelle chinesische Lieder, sondern auch einige deutsche Klassiker. Östliche Melodien erklangen in der westlichen Kirche und ermöglichten eine einzigartige künstlerische Erfahrung. Zum Dank an das Publikum verloste die Lufthansa, einer der Sponsoren des Kulturfestivals, vor Ort ein Flugticket für einen Hin- und Rückflug von Deutschland nach China, als Geschenk zum Mondfest.

Getuschter Fluss und Rhythmus!

Das Highlight des Festivals ist der berühmte chinesische Künstler FAN Zhou und seine Kunstausstellung „Rhythmische Landschaftsmalerei“. FAN Zhou hat ein klassisches kulturelles Erbe und ist dabei auch ein Pionier der traditionellen Kultur. Er schuf „Rhythmische Landschaftsmalerei“ und „verflochtene Wellen“ Malerei. Er „lässt die objektive Welt los und schafft ein natürliches Ideal“ in seinem kreativen Konzept durch die Kombination von Melodie, kalligraphischen Pinselstrichen und persönlichen Gefühlen; Tuschemalerei in der Tradition der Innovation, wobei immer das Wesen der traditionellen Kultur erfasst wird. FAN Zhou selbst spielte bei der Vernissage nicht nur Live-Musik auf seiner Guqin, sondern malte mit Tusche und Pinsel vor Ort ein eigenes Kunstwerk. Auf dem Festival gab es auch einen wunderbaren Vortrag von FAN Zhou mit einem starken akademischen Aspekt.

„Bambuspforte Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen Kulturaustausch e.V.“ wurde durch vielseitige Unterstützung und gemeinsame Bemühungen im September 2012 offiziell in Berlin gegründet. „Das erste chinesische Kulturfestival Berlin“ ist die erste große Veranstaltung von der Bambuspforte, hat aber gleich Anerkennung und Lob vom Berliner Publikum erhalten. Herr GAO Guohua auf der Eröffnung sagt, dass er lebte in Deutschland seit 20 Jahren, und dieses Fest gehört zu den Besten von den, was er miterlebt hat. Er hat sehr viele schöne Details und die Herzlichkeit des Veranstalters gemerkt. Die Stellvertretende Vorsitzende Frau Yue LIU sagt, dass die Bambuspforte Gesellschaft hat den ersten Schritt geschafft, und hofft auf weitere Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Seiten. „Wir haben nach den Veranstaltungen schon sehr viele Anträge für die Mitgliedschaft und Anfragen wegen Kooperation erhalten. Es hat uns sehr gefreut. Wir glauben, dass die Bemühungen sich gelohnt haben.“