Zeit: 14.06.2019, Freitag, 19:00 Uhr
Einlass: 14.06.2019, Freitag, 18:30 Uhr
Ort: Meistersaal am Potsdamer Platz
Adresse: Köthener Straße 38, 10963 Berlin
Anmeldung: reservation@bambuspforte.de
Eintritt frei, inklusive vegetarisches Essen
Am 14.06.2019 (Fr.) wird die Ausstellung zu Kultur und Geschichte des Yunju Tempels im Berliner Meistersaal am Potsdamer Platz eröffnet. Die Veranstalter, Museum für Inschrift am Fangshan Yunju Tempel und Bambuspforte e.V., versuchen durch die Darstellung zahlreicher Bilder und Dokumente, die 1400-jährige Geschichte des Tempels zu erzählen.
Die Ausstellung ist entsprechend der Chronologie der Entwicklung des Tempels in vier Teile gegliedert: „Die Chroniken des Yunju Tempels“, „Das große Unterfangen des Meißelns von Stein-Sutras“, „Die nationalen Schätze des Yunju Tempels“ und „Ein würdevoller Ort und seine herausragenden Helden“. Mit vielfältigen Hilfsmitteln wie Drucken, Bildern, Texten, Fotografien und Kunst wird der Tempel für die Besucher rekonstruiert.
Zusätzlich zur graphischen Präsentation kann das Publikum eben an den Druckaktivitäten für den Longzang-Holz-Inschrift teilnehmen und die traditionellen chinesischen Fertigkeiten erleben. Gäste können auch mit einem Reibestück nach Hause kommen!
Im interaktiven VR-Bereich der Ausstellung können die Gäste auch eine VR-Brille tragen, um in der Leiyin-Höhle auf dem Shijing-Berg im Yunju-Tempel zu „wandern“. Das virtuelle Roaming über große Entfernungen verleht der Ausstellung mehr Freude und Spaß.
Mehr über den Yunju Tempel
Der Yunju Tempel liegt in der Region Fangshan südwestlich von Peking. Er ist bekannt für seine Sammlung von 14278 Stein-Sutras. Auf einer Fläche von insgesamt 2 km² gibt es nicht nur den Tempel selbst zu bestaunen, sondern auch mehrere Berghöhlen, die den Sutras jahrhundertelang als Versteck dienten, sowie Pagoden aus der Tang- und der Liao-Dynastie. Die Sehenswürdigkeiten des Yunju Tempels bilden einen großen Schatz buddhistischer Kultur aus dem historischen China.
Bereits in den Daye-Jahren der Sui Dynastie (605-618) begann man, an dem Ort des heutigen Yunju Tempels Sutras in Stein zu meißeln. Der Mönch Jingwan aus dem Zhiquan Tempel in der Provinz You fürchtete damals, angesichts der bereits zweimaligen Vernichtung des Buddhismus in der Nördlichen Wei und der Nördlichen Zhou Dynastie, den Untergang des Buddhismus. Daher begann er auf dem fernab gelegenen Shijing Berg mit dem schwierigen Unterfangen des Steinmeißelns, um durch die Verewigung der Sutras die Verbreitung der buddhistischen Lehre zu sichern. Von da an wurde die Arbeit über Generationen hinweg von Mönch zu Mönch weitergegeben und nach 6 Dynastien – Sui, Tang, Liao, Jin, Yuan und Ming – waren die 1122 Bände und 3572 Kapitel der buddhistischen Sutras schließlich in Stein gemeißelt. So ist die weltweit größte und älteste Bibliothek mit Stein-Sutras entstanden, ein großartiges kulturelles Wunder nicht nur der chinesischen Geschichte, sondern der gesamten Menschheitsgeschichte. Die Sammlung wurde am 4. März 1961 vom Staatsrat auf die erste Liste der Denkmäler der Volksrepublik China in Peking gesetzt.